Sie sprenkelt Gott in allen Farben
(für Sabine Waldmann-Brun)
Sie führt den Pinsel zärtlich-leise
und tupft in Gold ihr innres Wort,
lockt so selbst sattgesehnes Auge
in sehnsuchtsblaue Räume fort
Sie malt Gebete statt Plakate,
sucht scheu das Du mit schwerem Strich,
tränkt Erdenbraun mit Himmelsnähe
und sammelt Licht im Regen sich
Sie ist die Freundin aller Farben
und, schmiert in ihr der schwarze Schrei,
putzt sie vom Ölschlick zäher Nächte
sich Sternenfunkelfische frei
Sie leugnet nicht der Seele Schatten,
die Angst vorm Tod der Lebensglut,
doch brennt in ihren kühlen Händen
wie Feuerstein ein sanfter Mut
Sie schweigt gern in geheime Gärten,
aus denen ihre Bilder blühn,
sich einen Traum lang, bis die Worte
erneut im Netz der Stille glühn
Sie führt den Pinsel zärtlich-leise,
taucht ihn in bunte Scherben ein,
malt Kirchenfenstern Sonnenkleckse
und lässt ein grünes Lied herein
Hugo vom Narrenkreuz, 23.5.96
Anmerkung:
Das Gedicht ist entstanden, als ich vor Jahren einen von Gottes vielen
interessanten Menschen näher kennenlernte. Sabine bereichert diese Welt
als Freundin, Ärztin und Künstlerin. Das Bild oben ist (mit freundlicher
Genehmigung) von ihr entliehen. Wer mehr von ihr sehen oder über sie
wissen will: Sie hat einen eigenen Blog, zu finden unter http://sabinewaldmannbrun.wordpress.com.
Dort kommen auch ihre Bilder viel besser rüber.
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