Vom
Narrenkreuz
Vom
Narrenkreuz, da komm ich her,
all
Ihr Klugen, lasst Euch sagen,
verglichen
mit dem Narrn am Kreuz
kann
ich mich nicht beklagen
Ihm
trieb man blind durch Hand und Fuß
die
Nägel unsrer Sünden,
ihn
muss ich mit gebeugtem Knie
als
größten Narrn verkünden
Ist
nicht ein Narr im Blick der Welt,
wer
für andrer Schulden einsteht,
wer
um jeden Preis die Wahrheit sagt,
auch
wenn er daran eingeht?
Mein
Narrenkreuz bin ich mir selbst,
muss
nur meine Narrheit tragen,
Gott
aber seh ich Tag für Tag
mit
unsrer sich abplagen
Am
Narrenkreuz, da hängt mein Herr,
hat
Weisheit sich verkleidet,
denn
Liebe macht zum Narren zwar,
doch
hält auch den, der leidet
Wenn
Gottes Torheit Weisheit ist,
die
Blinde lehrt zu sehen,
ist's
Narrheit kaum, am Narrenkreuz
frei
Narrheit zu gestehen
Ich
gesteh, ich bin kein kluger Kopf,
will
ich‘s auch oft nicht einsehn,
würd
ich denn sonst mit meinem Herrn
närrisch
für die Wahrheit einstehn?
Mein
Narrenkreuz ist Ärgernis:
Ich
muss die Wahrheit sagen,
gehn
auch die Klugen mir dafür
verärgert
an den Kragen
Hugo
vom Narrenkreuz, 7.5.2010
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